Systematische Methode zum Auffinden von Gefahrenquellen
Was bedeutet PAAG bzw. HAZOP im Detail?
Die PAAG (Prognose von Abweichungen, Auffinden der Ursachen, Abschätzen der Auswirkungen, Gegenmaßnahmen) bzw. HAZOP (Hazard and Operability, IEC 61882) Methode ist eine systematische Vorgehensweise zum Auffinden von Gefahrenquellen.
Der zu untersuchende Prozess oder das System wird hierbei in Funktionseinheiten gegliedert und der bestimmungsgemäße Betrieb jeder einzelnen Einheit mit vorgegebenen Fragestellungen auf mögliche Abweichungen hinterfragt. Die Studie wird von einer interdisziplinären Fachgruppe bearbeitet, deren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unterschiedlichen Betriebsbereichen stammen. Somit können unterschiedliche Gesichtspunkte und Erfahrungen berücksichtigt werden. Eine Sicherheitsbetrachtung nach PAAG bzw. HAZOP läuft üblicherweise in folgenden Schritten ab:
Prognose von Abweichungen
Im ersten Schritt gilt es, mögliche Abweichungen vom bestimmungsgemäßen Betrieb des betrachteten Verfahrens vorherzusehen. Hierzu wird der Prozess zunächst in Einzelschritte (so genannte Sollfunktionen) zerlegt. Ein Prozess kann dabei viele Dutzend bis hin zu Hunderten von Sollfunktionen umfassen. Entsprechend ist der Zeitbedarf für die Studie zu planen und ist somit bei umfangreichen Prozessen auch zeitintensiv in der Bearbeitung.
Gegebenenfalls lässt sich die detaillierte Betrachtung auf sicherheitsrelevante Anlagenteile eingrenzen. Zur Prognose der Abweichungen wird jede dieser Sollfunktionen mit so genannten Leitworten verknüpft. Das klassische PAAG- bzw. HAZOP-Verfahren nutzt hierzu die folgenden sieben Leitworte (in der Praxis kommen zahlreiche Modifikationen dieser Fragestellungen zum Einsatz, die häufig die Leitworte mit verschiedenen Prozessparametern konkretisieren).
Auffinden der Ursachen
Das DMT ENCOS Expertenteam sucht auf der Basis von Prozesskenntnissen und eigenen Erfahrungen nach (organisatorischen und technischen) Ursachen, die dem jeweiligen Szenario zugrunde liegen könnten. Dabei werden in der Anlage bereits vorhandene Gegenmaßnahmen (z. B. Betriebsanweisungen, Überfüllsicherungen, Berstscheiben) zunächst nicht berücksichtigt.
Abschätzen der Auswirkungen
Das Projektteam überlegt bzw. berechnet auf der Basis der Prozesskenntnisse die möglichen Auswirkungen, die aus jedem Szenario hervorgehen könnten. Auch hier werden vorhandene Gegenmaßnahmen zunächst nicht berücksichtigt.
Gegenmaßnahmen
Zum Ende legt das Expertenteam für die identifizierten sicherheitsrelevanten Szenarien auf Basis der Erkenntnisse und der technischen Realisierbarkeit eintrittsverhindernde und gegebenenfalls schadensbegrenzende Maßnahmen fest. Dabei kann auf bereits vorhandene Einrichtungen und Anweisungen verwiesen werden, sofern diese unter den diskutierten Schadensverläufen als wirksam und ausreichend angesehen werden. Die geforderte Zuverlässigkeit (Wirksamkeit) der zu treffenden Maßnahmen wird sich dabei an der Schwere der Auswirkungen und der Wahrscheinlichkeit für das Wirksamwerden der Ursachen orientieren.
In der Praxis wird das PAAG-Verfahren daher häufig mit risikobewertenden Methoden (z. B. ZHA, FMEA, LOPA, Risikograph) verknüpft und dabei als Instrument der Gefahrenidentifizierung verwendet.
Was wir Ihnen bieten können
- Erstgespräch zur genaueren Abstimmung der erforderlichen Leistungen
- Festlegung des Projektrahmens
- Organisation des HAZOP Teams inkl. Vorbereitung
- Durchführung inkl. Erarbeitung von möglichen Gefahren und Risiken durch Abweichung vom Anlagenbezogenen Soll-Verhalten
- Dokumentation und Auswertung
Ihr Nutzen einer PAAG/HAZOP
- Sehr effektive Methode um Schwachstellen im Unternehmen oder Prozess aufzudecken
- Sicherheitsrisiken schnell aufzeigen und Gegenmaßnahmen festlegen
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit – Erfolgsfaktor Team
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage
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